pixabay.Die Weisen folgen dem Weihnachtsstern

Ein besonnenes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Neustart ins Jahr 2021!

Liebe Eltern, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schulleiterinnen und Schulleiter, liebe Sonderpädagog*innen, Integrationsassistent*innen, Schulsozialarbeiter*innen, OGS-Beschäftigte und liebe Angestellte, die Sie in den Schulen und im Schulamt ihren zurzeit manchmal mühsamen Dienst versehen!

Ich möchte von ganzem Herzen Ihnen allen danken, die einen großen Dienst für unsere Kinder leisten, indem Sie die wichtigsten Aufgaben unseres Schulsystems trotz aller Widrigkeiten “am Leben halten”: Die Bildung – so, wie sie im Schulgesetz definiert ist!

In der jetzigen Zeit wird sehr viel und sehr unterschiedlich auch innerhalb der Elternschaft diskutiert. Und genau wie der Rest der Gesellschaft, von der wir ein großer Teil sind, sind wir uns nicht immer einig. Ich möchte als Vorsitzender an dieser Stelle wieder einmal nicht in die einzelnen Argumente einsteigen oder – wie manche andere Organisation in Ihren “Weihnachtsbotschaften” – mit “konkreten Forderungen” neuen bzw. auch schon alten Diskussionstoff verbreiten, der längst nicht so “klar ist”, wie diese Organisationen das gerne darstellen. Mir ist es ein viel größeres Anliegen zu erinnern und ermahnen, dass wir alle uns auf die wesentlichen Spielregeln unserer Demokratie besinnen (daher auch “besonnenes Weihnachtsfest”) und vielleicht mit einer anderen Denk- und Verhaltensweise im neuen Jahr an den “Neu-“Start gehen.

Demokratie muss OFFEN sein für Diskussionen. “Fakten” MÜSSEN hinterfragt werden. Vor allem aber müssen “Fakten” hinterfragt werden DÜRFEN. Wer “ungewünschte” Diskussionen verhindert oder verbietet, muss sich nicht wundern, dass die Situation immer schlimmer wird: Wir haben die PFLICHT den Diskurs, solange er auf “unseren guten, alten Werten” – nicht Inhalten – basiert, auszuhalten und zu fördern. Wie hat es die Kölner a capella Band “Wise Guys” (in dem Fall ist der Name Programm) im Lied “Bleib wie du bist” geschrieben?

Dein Luxus ist die heute seltene Erscheinung einer echten eigenen Meinung,
die nicht immer einfach ist und die man nicht so schnell vergisst,
die ich längst nicht immer teile, aber immer hören will.

https://www.wiseguys.de/index-73.html

Genau das ist es, was nötig ist. Es hat keinen Sinn, die Begründungen – und die Fehler – von “gewohnten” Aussagen zu ignorieren und “der gängigen Meinung” zu folgen, weil es “einfacher” ist oder vermeintliche “Sicherheit in der Masse” gibt! Die Vorgänge und Zusammenhänge sind kompliziert und können nicht vereinfacht dargestellt werden. Dieser Vorgang einer fundierten Meinungsbildung kostet Zeit und Kraft.

Jeder, der schon mal mit einem Schiff gefahren ist, hat bemerkt, dass die IMMER gegen die Fließrichtung des Wassers (“gegen den Strom”) anlegen (“das sichere Ufer erreichen”), anders KANN man ein Schiff nicht steuern! Und das gilt auch für die Meinungsbildung.

In unseren Gesetzen steht so viel Gutes! (Erinnern Sie sich an Art. 20 unseres Grundgesetzes? Auch diesen Artikel sollten einige Leute öfter mal wieder lesen!). Was sagt unser NRW-Schulgesetz so treffend zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule:

§ 2, Abs. 2
… Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung. Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, …

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000524

oder im Abs. 4
Sie fördert die Entfaltung der Person, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000524

Schauen Sie sich diese Begriffe und die “gefühlte Realität” in unseren Schulen an. Halten wir gemeinsam dagegen, wenn man sich schon fast nicht mehr traut aufzustehen und seine eigene, freie und wohlüberlegte Meinung zu sagen!

Derzeit reden viele von “Gesundheit” (bleiben Sie gesund!). Nach der Definition der WHO (aus der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation WHO von 1948) gilt:

„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens (engl.: well-being) und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen”.

Wollen wir also daran arbeiten, dass jeder Mann und jede Frau und alle, die von diesen Begriffen nicht erfasst werden – auch unsere Kinder – GESUND LEBEN können. Nach https://www.leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/gesundheit/ wurde der Begriff sogar erweitert:

Bereits in den späten 1990er Jahren wurden in Abschlussdokumenten zentraler Konferenzen und Versammlungen der WHO zudem die ökologische und eine spirituelle Dimension hinzugefügt, allerdings ohne entsprechende Revision des grundlegenden Verfassungstextes von 1948. Die Diskussion um Spiritualität als „4. Dimension“ hat bis heute in der asiatisch-pazifischen Region und in den arabisch-islamischen Mitgliedsstaaten der WHO große Bedeutung und Ausstrahlung. Im europäischen und nordamerikanischen Raum wird sie (noch) weitgehend ausgeblendet.

https://www.leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/gesundheit/

DAS kann man ändern! Wo wir da gerade bei der Spiritualität angekommen sind:

Das Weihnachtsfest soll und kann uns ein gutes Beispiel sein!

Warum ist das Geschehen, welches wir mit dem Weihnachtsfest jedes Jahr wieder feiern so wichtig? Was ist denn damals so besonderes passiert? Da kam jemand in ein “klar gegliedertes System” (Römische Besatzung), der so ganz anders war als die Mehrheit der Gesellschaft. Das Alte Testament der Bibel hat noch einen zornigen Gott dargestellt, während das Neue Testament ein LIEBEVOLLES Gottesbild vermittelt! Auch wenn LIEBE manchmal hart empfunden werden kann, denn sie schützt uns auch vor Fehlern – etwas, das alle Eltern kennen! – ist sie doch der Schlüssel zu einer funktionierenden Gesellschaft! Und wir gedenken zu Weihnachten dieses Umbruchs in der Welt. Jesus war ein friedlicher Revolutionär! Das HEUTIGE Bild Gottes, verändert durch die damalige Revolution, ist ein POSITIVES, AUF VERTRAUEN BASIERENDES Gottesbild. Das WEIH-nachtsfest erinnert uns daran, dass es einen friedlichen, auf Vertrauen und Liebe basierenden “Paradigmenwechsel” gab und immer wieder geben muss.

Wer sich also vom Weihnachtsfest berühren lässt, sollte dieses Gefühl von geliebt sein, Vertrauen und positiver Weltsicht in den Mittelpunkt der Wahr-Nehmung rücken. Auch wir sollten einen grundsätzlichen, “gelebten” Paradigmenwechsel vollziehen und wieder innerlich zur Ruhe kommen. Wir sollten uns auf die besonderen Werte, die die Grundlage unserer Grundordnung und unseres Gesellschaftsverständnisses sind, besinnen und im neuen Jahr – als Jahr des Neubeginns und der Erneuerung – einfach positiv neu beginnen.

Ich wünsche Ihnen eine Zeit der Ent-Spannung, der Muße und Erholung und dass das Licht der Liebe, das diesem Weihnachtsfest innewohnt, gleich, welcher Religion Sie angehören mögen oder auch nicht, ihr Herz erreicht und Frieden und Gesundheit (all-umfassend im Sinne der WHO) schenkt!

Bis zum neuen Jahr in der Eltern-mit-Wirkung!
Ihr Andreas Beutgen
Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft Bonn