Bonn hat 49 Grundschulen. Die Mehrheit dieser Schulen sind Gemeinschaftsgrundschulen, aber über 40% sind bekenntnisgebunden: 18 sind katholisch und 2 evangelisch. Nach dem Schulgesetz sind Bekenntnisgrundschulen Schüler*innen und Lehrer*innen des jeweiligen Bekenntnisses vorbehalten: “In Bekenntnisschulen werden Kinder des katholischen oder des evangelischen Glaubens oder einer anderen Religionsgemeinschaft nach den Grundsätzen des betreffenden Bekenntnisses unterrichtet und erzogen.” (§26 Satz 3) Zu beachten ist dabei, dass es sich nicht um Schulen in Trägerschaft der Religionsgemeinschaften handelt, sondern um städtische Schulen. Die Kirchen tragen nicht zur Finanzierung der Schulen bei, weder beim Gebäude noch bei den Gehältern. Eine solche Regelung gibt es nur noch in NRW und im Kreis Oldenburg in Niedersachsen.
Die Realität sieht allerdings anders aus als die verfassungsmäßig vorgeschriebene konfessionelle Homogenität: In Bonn waren zuletzt an gerade einmal 2 katholischen Grundschulen mehr als die Hälfte der Schüler im Schulbekenntnis getauft (Daten von 2017).
Umso irritierender ist es, wenn das Schulgesetz festlegt, dass an Konfessionsschulen die Position des Rektors/der Rektorin strikt nur von einer entsprechend getauften Lehrkraft besetzt werden darf. Auch bei der Aufnahme von Schülerinnen und Schülern gilt, dass zunächst alle entsprechend getauften Kinder zu berücksichtigen sind. Die Stadt Bonn hat hierauf keinen Einfluss, die Regelung ergibt sich aus der Landesverfassung und ist im Schulgesetz fest verankert.
Die Stadtschulpflegschaft hat sich schon seit 2009 in der Gruppe Grundschulen gemeinsam mit der Initiative mit dem Thema befasst!
Ein weitgehender Vorschlag der Initiative “Kurze Beine – kurze Wege” ging 2017 dahin, durch die Stadt an allen Bonner Grundschulen eine Abstimmung über die Bekenntnisbindung einleiten zu lassen.
Diesen Vorschlag hat der Rat der Stadt Bonn nicht aufgegriffen. Er hat sich aber an die Landesregierung gewandt und sich für eine Änderung der Landesverfassung eingesetzt.
Der AK soll zunächst dem Informationsaustausch dienen und ferner die Frage erörtern, ob es Bedarf gibt, dass die Bonner Stadtschulpflegschaft in diesem Themenfeld wieder intensiver Aktivitäten entwickelt.
Interessierte Eltern bitten wir, sich über das Anmeldeformblatt bei uns zu melden. Kontakt ist auch möglich über Max Ehlers und kontakt@kurzebeinekurzewege.de