Autos im Stau

Elterntaxis – Hol- und Bringzonen

Liebe Elternvertreter, liebe Eltern, liebe Schüler,

die durch die Elterntaxis entstehenden Probleme – Verkehrsbehinderung und erhöhte Unfallgefahr mit Gefährdung der laufenden bzw. fahrradfahrenden Schüler und Lehrer – sind uns allen, über alle Schulformen hinweg, hinlänglich bekannt. Appelle an die Schulgemeinschaft und Initiativen wie „Mehr Freiraum für Kinder“ und Einrichtung von Hol- und Bringzonen (sofern in der Praxis überhaupt umsetzbar) haben die wachsende Zahl an Elterntaxis nicht stoppen können. Aus diesem Grund möchten wir den Beginn des neuen Schuljahres nutzen, um hier gemeinsam mit allen Schulformen dieser Tendenz entgegenzuwirken, um für mehr Sicherheit und stressfreieren Verkehr vor den Schulen zu sorgen!

Als Eltern haben wir es selbst in der Hand, der Entwicklung des Überbehütens, Unselbständigmachens, aber auch der massiven Gefährdung und Belastung der Schüler, Lehrer, Anwohner und anderer Verkehrsteilnehmer entgegenzuwirken.

Die Einrichtung von Hol- und Bringzonen in nicht unmittelbarem Umfeld der Schule, so dass eine Fußläufigkeit und damit Freiraum, Selbständigkeit und Bewegung der Schüler gewährleistet wird, ist für Ausnahmefälle sicher sinnvoll. Diese birgt aber auch die Gefahr, dass Elterntaxis „legitimiert“ und bequemer werden und dadurch letztendlich kontraproduktiv. Diese Tendenz und die Zahl der Elterntaxis steigt.

Wir sollten uns alle gemeinsam für Selbstständigkeit, Freiheit und Mobilität unserer Kinder einsetzen. Aus diesem Grund schlagen wir vor, das Thema „Elterntaxi“ als Tagesordnungspunkt für alle Klassenpflegschafts-/Stufenpflegschafts- und Schulpflegschaftssitzungen sowie Schulkonferenzen vorzusehen. So erreichen wir alle Eltern und können sie für das Thema sensibilisieren. Lösungen können erarbeitet werden, wie z.B. ein Belohnungssystem für Schüler, die den Schulweg selbstständig bewältigen (so an einigen Grundschulen bereits praktiziert), Aufnahme in die Schulordnung/Schulvertrag („Mehr Freiraum für Kinder“, „Mobilitätspakt“). An die Schüler kann appelliert werden, sich ihre Selbständigkeit zu erhalten und auf das Elterntaxi zu verzichten.

Förderschüler und Schüler mit Beeinträchtigung sind hiervon natürlich ausgenommen. Sollte es triftige Gründe geben, warum Schüler nicht selbstständig zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen können, so muss dies thematisiert und die Ursachen nach Möglichkeit beseitigt werden. Eine wachsende Zahl an Elterntaxis kann hier nicht die Lösung sein, sondern gut funktionierender Nahverkehr, Radinfrastruktur, gute Fußwege u.a..

Alle können zu einer Verbesserung der Situation für unsere Kinder und Schüler beitragen! Diese Chance und auch unsere Verantwortung sollten wir wahrnehmen!

In diesem Sinne freuen wir uns auf zahlreiche und gute Rückmeldungen und Anregungen aus den Schulgruppen. Gerne nehmen wir diese auf und arbeiten mit Schulamt, Stadt u.a. an Lösungen.

Ihre Stadtschulpflegschaft Bonn